Psychische Belastungen im Arbeitsumfeld - Vorstellung

Die Geschäftsführung der Kress Maschinen- und Anlagen-Konstruktion GmbH möchte die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden unterstützen. Um herauszufinden, in welchem Bereich die Förderung notwendig ist, führten wir eine unternehmensweite Mitarbeiterbefragung mithilfe des Online-Fragebogens unserer Berufsgenossenschaft VBG durch. Die Befragung erfolgte auf freiwilliger Basis und anonym.

Durch die Befragung soll festgestellt werden, welche arbeitsbezogenen Belastungen vorliegen und welche Veränderungen daraus für die Zukunft abgeleitet werden können und müssen. Die Befragung ist eine gute Möglichkeit, einen Eindruck zu gewinnen, was die Mitarbeiter bewegt und wie sie die gesamte Situation bei ihrer Arbeit einschätzen. Diese für uns wertvollen Informationen sollen uns Hinweise geben, an welchen konkreten Stellen Verbesserungen zur Sicherung der Gesundheit und Arbeitszufriedenheit notwendig sind.

Bei der Online-Befragung haben von 182 Mitarbeitenden 77 Personen teilgenommen. Die Fragen wurden inhaltlich auf 4 Themengebiete aufgeteilt, welche in den kommenden Blogbeiträgen genauer erläutert werden:

  1. Arbeitsinhalte

Hierunter fallen Themen wie die Vollständigkeit der Aufgabe sprich Beteiligung an Planung, Ausführung und Kontrolle der Tätigkeit. Ebenfalls der Handlungsspielraum, die Variabilität, also wie man seine verschiedenen Fähigkeiten nutzen kann oder wie es mit Informationsmängeln bzw. Informationsüberflutung aussieht. Ebenfalls fallen Themen wie Qualifikationsunterforderung, soziale und emotionale Belastungen und Emotionsarbeit darunter.

  1. Arbeitsorganisation

Das Themengebiet befasst sich mit belastenden und entgrenzten Arbeitszeiten, Zeitdruck, Multitasking sowie Kommunikation. Dies sind alles Themen, die einen besonders großen Unterschied machen können.

  1. Soziale Beziehungen

Darunter befinden sich Fragen zu der Unterstützung von Kollegen oder Führungskräften, Drucksituationen sowie Feedback und Anerkennung.

  1. Umgebungsvariablen

Diese sind auf den ersten Blick nur kleine Faktoren. Jedoch besteht immer noch die Gefahr von einer Beeinflussung durch Lärm, Hitze, ungünstige Beleuchtung, Gefahrstoffe, räumliche Enge oder schwere körperliche Arbeit.

Die Firma Kress hat bei der Umfrage mit der Note „gut“ abgeschnitten. Das ist positiv.

Aber die Frage bleibt: „Wie ausschlaggebend ist psychische Belastung im Arbeitsumfeld?“

Die Themengebiete sind nun bekannt, aber was verstehen wir eigentlich unter „psychischer Belastung“?
Unter „psychischer Belastung“ versteht man in den Arbeitswissenschaften alle Einflüsse, die von außen auf den Menschen bei der Arbeit zukommen und psychisch auf ihn einwirken. Es geht hierbei also um Anforderungen durch die Arbeit bzw. die Arbeitstätigkeit und die Arbeitsumgebung. Dies sind alles Faktoren, die das Denken, Fühlen und Verhalten bei der Arbeit beeinflussen.

 Folgen der Fehlbelastung

In der öffentlichen Diskussion werden psychische Belastungen bei der Arbeit meistens im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen genannt, häufig auch im Zusammenhang mit Burnout oder Depressionen. Dabei weiß man aus der wissenschaftlichen Forschung schon sehr lange, dass es zahlreiche Zusammenhänge von psychischen Fehlbelastungen bei der Arbeit und körperlichen Erkrankungen gibt. So steigt die Wahrscheinlichkeit, an Herzkreislauferkrankungen und Diabetes zu erkranken, bei dauerhafter Mehrarbeit signifikant an. Ebenso sind die Zusammenhänge von Stress und Rückenschmerzen seit längerem bekannt. Auch werden kognitive Prozesse durch Fehlbeanspruchungen bei der Arbeit beeinträchtigt und die Entstehung von degenerativen Erkrankungen, wie Demenz und Alzheimer, wird durch Stress begünstigt. Zudem kommt es vermehrt zu Arbeitsunfällen, wenn Informationslücken bestehen, die Beschäftigten unkonzentriert oder übermüdet bzw. nicht ausreichend erholt sind. Nicht selten ist dies in schlechter Arbeitsorganisation oder ungünstigen Ausprägungen der Arbeitsaufgabe begründet. Wenn die Kommunikation der Beteiligten nicht funktioniert, stellt dies ebenfalls einen Risikofaktor da.

Psychische Fehlbelastungen bei der Arbeit vermeiden bzw. reduzieren

Auch hier gilt der Grundsatz „Verhältnis- vor Verhaltensprävention“. Das bedeutet, die Verhältnisse bei der Arbeit so zu gestalten, dass Risiken für die Gesundheit von Beschäftigten durch psychische Belastungen vermieden werden und gleichzeitig ihre Ressourcen gefördert werden. Selbstverständlich ist es auch wünschenswert, wenn alle Beschäftigten ihren Beitrag für die eigene Gesundheit leisten und in ihrer Gesundheitskompetenz und einem gesundheitsgerechten Verhalten individuell unterstützt werden. Hier bieten sich Informations- und Aufklärungsmaßnahmen, aber beispielsweise auch die Vermittlung von Stressbewältigungstechniken, an. Alle Maßnahmen, die an der Verhaltensänderung des einzelnen ansetzen, können jedoch nur dann nachhaltigen Erfolg haben, wenn arbeitsbedingte Belastungen, also die Verhältnisse bei der Arbeit, ebenfalls verändert werden. Dies betrifft häufig zum Beispiel Mängel in Arbeitsabläufen und der Arbeitsgestaltung. Seit 2013 sind Arbeitgeber nach dem Arbeitsschutzgesetz verpflichtet, eben diese psychischen Gefährdungen zu beurteilen. Bei kritischen Ausprägungen der psychischen Belastungen (Fehlbelastungen) müssen Maßnahmen zur Beseitigung bzw. Reduzierung durchgeführt werden. Die Einbeziehung der psychischen Belastung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung leistet somit einen zentralen Beitrag zur Prävention psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. 

Kress Maschinen- und Anlagen-Konstruktion GmbH möchte beste Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden schaffen. In den kommenden Wochen erwartet Sie eine gesamte Serie rund um das Thema psychische Belastung im Arbeitsumfeld. Seien Sie gespannt!

Ihr Kress Maschinen- und Anlagen-Konstruktion GmbH  

Zitat

Auch im Wörterbuch kommt 'Anstrengung' vor 'Erfolg'. (Bamm, Peter (eigentlich: Emmerich, Curt))

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